Der CR-2055 ist ein typisches Kassettengerät, wie sie Ende der 1970er Jahre weit verbreitet waren. Es ist kompakt, tragbar und für den Monobetrieb ausgelegt. Im Gegensatz zu Modellen wie dem Grundig CR 485, das ebenfalls nur einen Lautsprecher besitzt, sich jedoch auch als Stereo-Kassettendeck an einer Hi-Fi-Anlage nutzen lässt, ist der CR-2055 nur mono.
Dieser Sanwa-Kassettenrekorder trägt die Typenbezeichnung CR-2055. Das Typenschild verrät außerdem etwas über die Stromversorgung und sogar über den Frequenzgang, was ungewöhnlich ist.
Das Batteriefach, das vier Babyzellen aufnimmt, befindet sich an der Unterseite des Geräts. Wie Sie sehen können, enthielt es wohl für einige Jahre Batterien, die aber schon lange ausgelaufen sind. Dementsprechend sieht das Batteriefach auch aus.
Alternativ kann das eingebaute Netzteil genutzt werden. Im Unterschied zu älteren Modellen wie den Philips EL 3301 und EL 3302 verfügt der CR-2055 über ein integriertes Netzteil und ist somit für den Betrieb mit Batterien oder Netzstrom ausgelegt.
Das Innenleben des CR-2055 zeigt keine ungewöhnlichen Merkmale. Auch bei diesem Kassettenrekorder nimmt das Laufwerk den größten Raum ein. Die Platine mit der Netzteilelektronik und dem Verstärker wirkt dagegen vergleichsweise klein wirkt.
Trotz der kompakten Bauweise des Lautsprechers bietet er eine für solche tragbaren Kassettenrecorder aus den 70er Jahren relativ gute Klangqualität, vorausgesetzt, die Aufnahmen sind entsprechend. Der Transformator befindet sich im hinteren Teil und ist neben dem Antriebsmotor zu sehen. Auffällig ist die recht große Schwungmasse im Laufwerk, die für einen gleichmäßigen Bandlauf sorgt, was bei vielen anderen tragbaren Geräten dieser Art nicht der Fall ist.
Sogar der Antriebsriemen war noch vorhanden und sogar noch in der Lage, das Kassettenlaufwerk anzutreiben. Ich habe ihn jedoch wegen des Alters ausgetauscht.
Dies ist die typische Art von Verdrahtung in solchen Kassettenrekordern. Auf interne Steckverbindungen hat man hier ähnlich wie beim Sanwa 2045 komplett verzichtet. Glücklicherweise sind die Leitungen lang genug, um die untere Hälfte des Gehäuses zur Seite legen zu können.
Hier sieht man noch die rostigen Rückstände am Lautsprecher und am Motor des Sanwa-Kassettenrekorders sowie die am Gehäuse, die wohl durch die ausgelaufenen Batterien entstanden sind, die viel zu lange in diesem Kassettengerät belassen wurden.
Das Kassettenlaufwerk ist noch in einem recht guten Zustand, wenn man den allgemeinen Zustand des Kassettengerätes berücksichtigt. Zumindest hat es zunächst diesen Anschein. Bemerkenswert finde ich an diesem Gerät, dass man hier einen komplett abgeschirmten Netztrafo verwendet hat.
Auch die Köpfe und die Andruckrolle in diesem Sanwa CR-2055 sind noch in einem recht guten Zustand. Zwar ist das Gummi der Andruckrolle, wie es nicht anders zu erwarten war, in den vielen Jahren etwas verhärtet, aber trotzdem noch brauchbar.
Dafür habe ich eine Schwachstelle an einem Zwischenrad feststellen müssen, die sich beim schnellen Umspulen in Form eines lauten Geräusches bemerkbar machte. Das Gummi der Lauffläche an einem Zwischenrad hatte eine Delle. Diese sorgte für einen unrunden Lauf des Zwischenrades und dementsprechende Geräusche.
Das Kassettenlaufwerk wurde mit neuen Schmiermitteln versehen. Dazu gehörte auch das Lager für die Capstanwelle und das Schwungrad des Kassettenrekorders. Im vorderen Bereich ist das schon erwähnte Zwischenrad mit der eingedellten Lauffläche aus Gummi zu sehen, das diese unangenehmen Geräusche beim Umspulen einer Kassette verursacht.
Schaut man genauer hin, kann man die kleine Unregelmäßigkeit an diesem Zwischenrad sogar recht gut erkennen. Solche Unregelmäßigkeiten kommen durch Bedienfehler zustande. Zum Beispiel dann, wenn solche Zwischenräder für einen sehr langen Zeitraum an das entsprechende Gegenstück im Laufwerk gedrückt werden. Das Material gibt schließlich etwas nach und wird eingedrückt. In der Folge entstehen dann diese Dellen und sorgen für einen unrunden Lauf des Zwischenrades.